Es ist schwer vermittelbar, wenn eine Schule über 10 Jahre auf eine Sanierung oder andere gute Perspektive warten muss, sie dann in ein Gebäude umziehen zu lassen, bei dem noch nicht einmal die Wände gestrichen werden sollen. Angesichts der Bedeutung der 46. Mittelschule für die Integration von Migrant*innen ist ein solches Vorgehen geradezu zynisch. Andererseits verdeutlicht dieses Vorgehen das Grundproblem der Dresdner Schullandschaft. Zu lange wurde viel zu wenig Geld für die Sanierung der Schulen bereitgestellt. Dadurch wurde ein mehrere 100 Mio. € großer Sanierungsstau angehäuft. Durch die fehlenden Schulplätze wird dieses Problem nun noch verschärft. Auch wenn seit 2013 so viel Geld wie niemals zuvor in Schulbau investiert wird, ist die Decke doch immer noch zu kurz. Wenn in den kommenden Jahren vom Freistaat Sachsen nicht mehr Zuschüsse für Schulbau kommen, werden wir mit diesem Zustand wohl noch einige Zeit leben müssen.
Lesen Sie hier, wie es mit der 49. und 39. Grund- sowie der 46. Oberschule weitergeht…
49. Grundschule in Dresden: Sanierung soll erst 2017 beginnen
Die denkmalgeschützte 49. Grundschule an der Bernhardstraße in der Dresdner Südvorstadt wird voraussichtlich erst 2017/18 saniert. Das sagte Schulverwaltungsamtsleiter Falk Schmidtgen auf einer Informationsveranstaltung in der Schule am 16. September. Die Schule wurde 2013 unter Denkmalschutz gestellt. Obwohl im aktuellen Doppelhaushalt der Stadt Dresden, welcher von der SPD mit beschlossen wurde, 2,5 Mio € für eine energetische Sanierung bereitgestellt wurden, wirft der neue Status des Gebäudes alle Planungen der Verwaltung zurück.
Nun soll die Sanierung im Jahr 2017 beginnen – viel später als von den Eltern gewünscht, aber immerhin als Komplettüberholung des gesamten Gebäudes, nicht nur der äußeren Hülle. Dabei sollen die besonderen Anforderungen an eine denkmalgerechte Sanierung erfüllt werden. Weil Planung und Durchführung separat ausgeschrieben werden müssen, kann der Baubeginn laut Verwaltung nicht vorgezogen werden. Die bisher eingeplanten 2,5 Mio. € – also die Hälfte der zu erwartenden Kosten von ca. 5 Mio. € – sollen vom aktuellen Doppelhaushalt in den für die Jahre 2015/16 übertragen werden. Die zweite Hälfte ist in der mittelfristigen Planung enthalten. Über den Doppelhaushalt und die mittelfristige Finanzplanung entscheidet der Stadtrat voraussichtlich Ende dieses Jahres.
Ungeklärt bleibt bislang die Zukunft der Sporthalle. Die Turnhalle steht zwar ebenfalls unter Schutz, aber sowohl Denkmalschützer als auch Architekten und Amtsmitarbeiter ließen erkennen, dass sie einen Abriss und Neubau durchaus befürworten. In den bisherigen Planungen der Stadt sind weder eine Sanierung noch ein Neubau enthalten.
Gymnasium Dresden-Plauen: Baubeginn für Erweiterung und Sanierung im Schuljahr 2016/2017
Der unermüdliche Einsatz der Eltern und Schüler*innen des Gymnasiums Dresden-Plauen in den letzten Jahren hat sich gelohnt. Im Entwurf für den nächsten Doppelhaushalt der Landeshauptstadt Dresden sind Gelder für die Erweiterung und grundhafte Sanierung des altehrwürdigen Gebäudes enthalten. Zunächst muss die Baumaßnahme geplant werden. Ab dem Schuljahr 2016/17 sollen die eigentlichen Baumaßnahmen stattfinden. Deshalb ist der größte Teil der benötigten ca. 19 Mio. € in der mittelfristigen Planung enthalten.
Seit Jahren wird über die Notwendigkeit der Sanierung des Altbaus diskutiert. Die sogenannte Baugruppe des Elternrates hatte 2012 zunächst erreicht, dass ihr Vorschlag, einen Anbau entlang der Coschützer Straße zu errichten, im Schulnetzplan verankert und von der Verwaltung geprüft wurde. Weil dieser Anbau nicht umsetzbar war, änderte die Verwaltung ihr Ziel hin zur Kapazitätserweiterung durch Verbinderbauten zwischen den Gebäudeflügeln. Eine solche Maßnahme ist nur möglich, wenn des Gebäude gleichzeitig saniert würde. Dafür setzten sich Eltern und Schüler*innen in den letzten Monaten vehement ein. Durch eine Menschenkette um das Gymnasium, welche ein „Zusammenhalten der maroden Bausubstanz“ symbolisierte, und ausdauernde Besuche der Stadtratssitzungen konnte die Stadtverwaltung überzeugt werden. Nun muss der Stadtrat dem Haushaltsentwurf noch zustimmen.
Planung für Sanierung und Erweiterung der 39. Grundschule beginnt
Die Planung für die Gesamtsanierung und Erweiterung der 39. Grundschule, Schleiermacherstraße 8, beginnt. Der Baubeginn ist für die Sommerferien 2016 vorgesehen. Nach einer zweijährigen Bauzeit soll die 39. Grundschule vierzügig geführt werden und 400 Schülerinnen und Schülern Platz bieten. Im Schuljahr 2013/2014 lernten 202 Schülerinnen und Schüler in acht Klassen an dieser Schule. Neben der Gesamtsanierung und Erweiterung des Schulgebäudes ist der Neubau einer Einfeldsporthalle geplant. Die Sporthalle steht nach der schulischen Nutzung dem Vereins- und Freizeitsport zur Verfügung. Die veranschlagten Baukosten belaufen sich auf ca. 12,8 Millionen Euro, finanziert aus Eigenmitteln der Landeshauptstadt Dresden.
46. Oberschule: Probleme mit dem neuen Gebäude
Nach vielen Jahren des Wartens soll die 46. Oberschule ein neues Domizil bekommen. Dazu soll 2015/16 ein altes Schulgebäude auf der Andreas-Schubert-Straße wieder hergerichtet werden. Das bisherige Gebäude auf der Leubnitzer Straße soll nach dem Umzug abgerissen werden, um einem neuen Anbau für das gerade gegründete Gymnasium Dresden Süd-West Platz zu machen.
Mit dem zu sanierenden neuen Gebäude für die 46. Oberschule gibt es aber noch Probleme. Ursprünglich waren 9 Mio. € für die Sanierung vorgesehen. Im Haushaltsentwurf 2015/16 sind allerdings nur reichlich 6 Mio. € Gesamtkosten geplant. Dies hätte zur Folge, dass nur ein Teil der geplanten Baumaßnahmen tatsächlich durchgeführt werden kann.