Aufgrund der hohen gesundheitlichen Risiken sind Schulen und Kindergärten bis auf Notbetreuung zur Zeit geschlossen. Bis auf die Abschlussklassen werden alle Schülerinnen und Schüler online zu Hause unterrichtet. Dabei müssen vor allem die Eltern neben dem Homeoffice auch noch das Home-Schooling stemmen. Nicht alle Familien sind ausreichend mit Computern, Druckern, Internet, Schreibtischen oder eigenen Zimmern für die Kinder ausgestattet.
Wir haben mit Sabine Friedel, bildungspolitische Sprecherin der SPD Landtagsfraktion, diskutiert, wie trotz dieser Situation ein ordentliches Lernen erfolgen kann. Auch wenn der Bund Gelder für die Beschaffung von digitalen Endgeräten bereitstellt, sind Anschaffung, Einrichtung, Schulung und Verteilung weitere Probleme. Allerdings kann ein Online-Unterricht das gemeinsame Lernen und enge Betreuung durch die Lehrerinnen und Lehrer nicht ersetzen. Daher ist es wichtig, dass ein Wechselmodell eingeführt wird, so dass abwechselnd ein Teil der Schülerinnen und Schüler in der Schule unterrichtet werden kann, während der andere online daran teilnimmt.
Ein möglicher diskutierter Lösungsansatz für den Umgang mit Corona im Schulbetrieb: Mit kleinen Klassen eine bessere und intensive Betreuung der Schülerinnen und Schüler zu erreichen, da die Nachteile für Kinder ohne elterliche Unterstützung (die sowieso schon immer da waren) durch Corona noch einmal deutlich verstärkt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es ggf. erforderlich den Lehrplan “zu entrümpeln” und zu straffen. Durch Corona wird dieses Ziel nun zeitnah nötig, damit die Abschlüsse weiter für alle (unabhängig von der Qualität der Betreuung durch die Eltern) erreichbar bleiben.