Das Nebengebäude des Gymnasiums in Plauen

SPD fordert Komplettsanierung des Hauses 2

(Dresden/Plauen) Zur Entscheidung durch den Schulleiter, das Haus 2 des Gymnasiums Dresden-Plauen nicht mehr zu benutzen, sagte der Plauener Stadtrat Albrecht Pallas (SPD):

„Ich habe großen Respekt vor dieser Entscheidung des Schulleiters. Sie zeugt von großem Verantwortungsbewusstsein für die Schüler des Gymnasiums. Sie zeigt aber auch, dass die Stadtverwaltung zum Zustand der Schule nicht die Wahrheit gesagt hat.

“Noch vor wenigen Wochen wurde aus dem Geschäftsbereich von Herrn Bürgermeister Lehmann „kein erhöhter Handlungsbedarf“ attestiert. „Die Zustände sind doch schon seit langem bekannt. Erst letztes Jahr haben sich die Elternvertreter des Gymnasiums an die Verwaltung und die Stadtratsfraktionen gewandt. Passiert ist nichts. In der Diskussion zum Haushalt 2011/12 haben CDU, FDP und Bürgerfraktion sogar einen Antrag der SPD abgelehnt, das Gymnasium eher zu sanieren. Das ist insgesamt ein ungeheurer Vorgang“, so Pallas weiter. Das Gymnasium Plauen ist schon die zweite Schule, die innerhalb eines Jahres wegen gravierender Mängel gesperrt werden musste. Die 39. Grundschule (ebenfalls Plauen) war akut einsturzgefährdet, weil bei der Teilsanierung ein statisches Problem nicht behoben wurde. Ein Brief der Unfallkasse Sachsen gab beim Gymnasium die dr ingende Empfehlung, das Haus 2 wegen gravierender Mängel beim Brandschutz nicht mehr zu benutzen. Stadtrat Pallas dazu: „ Das ist doch nur die Spitze des Eisbergs. Unseren Informationen nach gibt es ein statisches Problem mit den Zimmerdecken. Wenn die mehrere Zentimeter schwingen, kann da etwas nicht stimmen. Deshalb fordern wir:

  • Das Haus 2 des Gymnasiums darf nicht nur brandschutz-, sondern muss schnellstmöglich komplett saniert werden.
  • Die Mittel dafür dürfen nicht zu Lasten anderer Schulen gehen, sondern müssen dem Schulverwaltungsamt zusätzlich zur Verfügung gestellt werden.
  • Herr Bürgermeister Lehmann (CDU) muss alle Informationen über den baulichen Zustand des Gymnasiums und des Nebengebäudes offen legen und endlich handeln.”

Fraktionsvorsitzender Peter Lames ergänzt: „Dieser Vorgang zeigt einmal mehr, wie groß der Sanierungsstau an Schulen ist und das s man die Probleme nicht aussitzen kann. Es war falsch, die im Stadtrat einstimmig beschlossene Schulbausanierungsstrategie, die jährlich rund 65 Mio. Euro für Schulsanierungen vorsah, im Haushalt 2011/12 aufzugeben. Die Verwaltung, aber auch CDU, FDP und Bürgerfraktion müssen endlich erkennen, dass Schulen eine noch größere Priorität bekommen müssen. Auch beim Brandschutzprogramm ist nochmals kritisch zu hinterfragen, warum die Umsetzung so lange dauert und wo es nicht besser wäre, gleich eine Komplettsanierung durchzuführen.”