SPD-Dresden lädt am Dienstag, 15. Juli 2014, 19 Uhr zu einer Informationsveranstaltung über die aktuelle Situation an den Dresdens Schulen in die Aula des St. Benno-Gymnasiums ein


April 2014: Schüler/innen des Gymnasium Plauen bilden eine Menschenkette um ihr marodes Schulgebäude

Überfüllte Klassen, zu wenige Integrationsangebote für Schülerinnen und Schüler mit Behinderung, zu wenig Lehrerinnen und Lehrer, unzählige Ausfallstunden, hoher Sanierungsbedarf – so sieht leider die Realität an den Schulen insbesondere in den Großstädten aus.

Die SPD-Dresden greift diese Problematik auf und veranstaltet zur aktuellen Situation an Dresdens Schulen am Dienstag, 15. Juli 2014 ab 19 Uhr in der Aula des St. Benno-Gymnasiums (Pillnitzer Str. 39, 01069 Dresden) eine Informationsveranstaltung. Droht Dresden ein Bildungsnotstand? Dieser Frage möchten Dr. Eva-Maria Stange, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Albrecht Pallas, SPD-Stadtrat in Dresden nachgehen.

Wie sehr dieses Thema die Öffentlichkeit berührt, zeigen die seit längerer Zeit stattfindenden Proteste der Eltern-, Schüler/innen- und Lehrer/innen-Verbände. Aktuell spitzt sich die Situation in Vorbereitung des neuen Schuljahres weiter zu. Dresdens Bevölkerungswachstum ist positiv. Aber es fehlt an ausreichenden Schulplätzen und zunehmend auch an den notwendigen Lehrkräften.

Dazu Dr. Eva-Maria Stange, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag:

Ein wesentlicher Grund für diesen faktischen Bildungsmangel in Sachsen ist das fehlende Personalentwicklungskonzept. Dabei besteht aufgrund des beginnenden großen Generationswechsels an den Schulen dringender Handlungsbedarf. Dazu kommt die seit Jahren anhaltende restriktive Sparpolitik der CDU/FDP-Landesregierung, die nun auch massiv den Bildungsbereich trifft. So kommt es bereits heute zum Mangel an qualifizierten Lehrkräften, obwohl (noch) genügend Bewerber/innen vorhanden sind. Die sächsische SPD weist seit 2010 auf diese Entwicklungen hin. Bis zum Jahr 2022 werden die Zahlen der Schülerinnen und Schüler kontinuierlich ansteigen. Das trifft vor allem die Städte Dresden und Leipzig. Dann sind etwa 20.000 Schülerinnen und Schüler mehr in den Schulen. Allein dafür brauchen wir zusätzliches Lehrpersonal. Bis 2020 werden etwa 9.000 (ein Drittel der heute beschäftigten Lehrer/innen) und bis 2030 sogar ca. 80% den Schuldienst meist altersbedingt verlassen. Dieser Generationswechsel bei gleichzeitigem Anstieg der Zahl der Schüler/innen muss bereits heute mit zusätzlichen Einstellungen beantwortet werden. Dazu ist die Landesregierung aktuell aber nicht bereit. Stattdessen versucht sie, das Fehlen von Lehrkräften durch eine „Optimierung“ der Klassenbildung zu kaschieren. Deshalb haben wir heute zumeist bis auf den letzten Platz gefüllte Klassen.

In Dresden wird diese Situation noch durch fehlende Schulplätze und den hohen Sanierungsstau verstärkt. So ist von der Stadtverwaltung viel zu spät auf die wachsende Zahl der Schüler/innen und den hohen Sanierungsbedarf an den Schulen reagiert worden. Bis vor drei Jahren hat die Verwaltung die steigenden Zahlen komplett ignoriert. Das hat zur Folge, dass die Stadt jetzt alle Kräfte aufbringen muss, um den großen Platzbedarf in allen Schularten zu decken. Paradox ist, dass wir im aktuellen Haushalt so viel Geld wie niemals zuvor für Schulbau vorgesehen haben, aber kein Cent in reine Schulsanierung investiert werden kann. In den kommenden Jahren müssen wir weiter so viel investieren, um den Sanierungsstau abzubauen. Hier ist auch Freistaat gefordert. Die Großstädte brauchen dafür größere finanzielle Unterstützung. Unter Schwarz-Gelb ist das leider nicht zu erwarten.
Die Moderation des Abends übernimmt Holger Kehler (Leiter des Bildungsbüros der Landeshauptstadt Dresden).

Der Eintritt ist frei.